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Ein paar Anekdoten aus meiner Tätigkeit
als professioneller Rutengänger mit von
mir durchgeführten „Harmonisierungen“
von Wohnungen und Häusern. Ich
überschreibe sie mit:
Kollateralschäden
Eines Tages klingelt es an meiner Türe,
und eine Frau steht davor mit einem Baby
im Arm. Sie drückt mir das Baby in die
Hände mit den Worten: „Da haben Sie das
Kind!“ Leicht verdutzt bitte ich die
Dame herein, denn im Treppenhaus
verhandle ich solche Dinge nicht so
gerne, und antworte ihr: „ Sie kommen
mir zwar bekannt vor, gnädige Frau, aber
ich kann mich nicht erinnern, das
Vergnügen gehabt zu haben“ Daraufhin
erklärt sie mir: „Sie haben unser Haus
harmonisiert, und danach wurde ich
schwanger. In den ersten Jahren unserer
Ehe wollten wir schon ein Kind, aber es
hat nie geklappt. Schließlich hatten wir
uns damit abgefunden, ohne Kinder zu
leben. Wir hatten 15 Jahre ungeschützten
Verkehr ohne je daran zu denken, dass es
noch jemals Folgen haben könnte. Dann
kommen Sie und harmonisieren unser Haus
– und dann das da! Jetzt sehen Sie zu,
dass Sie es aufziehen!“ Ich antwortete:
„ Im Prinzip habe ich ja nichts dagegen,
noch ein Kind aufzuziehen, aber ob meine
Frau mir jemals abnehmen würde, dass es
nicht von mir ist, bezweifle ich…“ Nach
zwei Stunden gutem Zuredens mit dem
Tenor - für
das Kind sei es das Beste, von seinen
Eltern, insbesondere von der eigenen
Mutter aufgezogen zu werden, auch machen
Kinder nicht nur Arbeit, sondern ebenso
viel Freude etc. konnte ich die Dame
schließlich und endlich davon
überzeugen, dass es das Beste für alle
Beteiligten wäre, sie nehme ihr Kind
wieder mit und ziehe es selbst auf.
Woraufhin ich ihr das Baby, welches sich
in meinem Arm offensichtlich sehr wohl
gefühlt hatte (es blieb die ganze Zeit
über sehr ruhig und lächelte) wieder
zurückgab und mich eine nicht mehr ganz
so unglückliche Mutter mit ihrem Baby
auf dem Arm wieder verlies.
Dass man zu so etwas auch eine andere
Einstellung haben kann, zeigt dieser
Fall:
Ein junges, kinderloses Apotheker-
Ehepaar aus dem Münchner Umland, seit
ca. sieben Jahren verheiratet, heuerte
mich aufgrund von Schlaf- und anderen
Störungen zur Mutung und anschließenden
Harmonisierung ihres Hauses und der
Apotheke an. Drei Jahre später riefen
sie mich erneut. Sie waren umgezogen.
Dabei präsentierten sie mir voller
Freude und Stolz ihre ca. zweijährige,
reizende Tochter mit den Worten: unsere
Petra, wir haben sie nach Ihnen benannt,
denn wir verdanken sie Ihrer
Harmonisierung!
Ein weiterer Fall:
Ein etwas älteres Paar, Sie um die
Vierzig, er Arzt, wollten unbedingt ein
Kind. Ihre Bemühungen führten jedoch nur
zu Abgängen. Ich wurde jedoch nicht in
dieser Angelegenheit gerufen, sondern
weil sich der Arzt um seine Gesundheit
sorgte. Nachdem ich beide Praxen und
Wohnungen harmonisiert hatte, wurde sie
nochmals schwanger und gebar völlig
problemlos in Hausgeburt einen hübschen,
gesunden Jungen.
Noch eine etwas anders gelagerte Anekdote:
Eine Frau in den Dreißigern holte mich,
ihre Eigentumswohnung zu muten und
anschließend zu harmonisieren. In ihrer
Wohnung machte ich zwei extrem gestörte
Plätze aus. Einer befand sich auf einer
Seite des Ehebettes, der andere auf dem
Sitzplatz der Frau gegenüber. Die Dame
des Hauses erklärte mir: „Das waren die
Plätze meines Mannes, der immer geklagt
hatte, er fühle sich in dieser Wohnung
dauernd unwohl und zog schließlich aus.
Da auch Bett und Sitzplatz der Frau
nicht störungsfrei waren, beauftragte
sie mich mit der Harmonisierung ihrer
Wohnung. Nach einer Woche teilte sie mir
freudestrahlend mit, ihr Mann sei
nochmals gekommen, um mit ihr die
Abwicklung der Trennung zu besprechen,
fühlte sich das erste Mal in der Wohnung
wohl und blieb. Mit der Folge, dass sich
neun Monate später Nachwuchs einstellte.
Eine weitere Anekdote spielte in und mit
einem Haus in phantastischer Lage auf
einen unserer München- nahen Seen. Die
Besitzer dieses Hauses heuerten mich,
weil sie bereits seit drei Jahren
vergeblich versuchten, das Haus zu
verkaufen. Auch die Minderung des
Verkaufspreises hatte keinen Erfolg
gebracht, obwohl sich genügend Käufer
dafür interessierten. Aber alle
bisherigen Kaufkandidaten sagten bereits
bei der Besichtigung ab. Es war eine
meiner schwierigsten Harmonisierungen
bis dato, da das Haus auf der
Kombination mehrerer Störzonen lag. Was
ich damals nur orten konnte, aber noch
nicht wusste, las ich Jahre später in
einem Wissenschafts- Artikel der
Süddeutschen Zeitung: Muränen-Hügel wie
dieser, auf dem dieses Haus stand,
türmten sich vorzugsweise über Spalten
und Risse in der Erde auf. Spalten und
Risse in der Erde, auch Erdverwerfungen
genannt, gehören zu den unangenehmsten
Störzonen (auch Erdstrahlen genannt).
Drei Tage nach meiner Harmonisierung kam
der nächste Kaufinteressent und kaufte
das Haus.
Alle Bewohner des Hauses, das
Ehepaar und ihr Untermieter, ein
Opernsänger ohne Engagement, klagten
darüber hinaus über ihren schlechten
Gesundheitszustand. Dem Opernsänger riet
ich zu einer Operation bei einem
Berliner Professor. Nach einiger Zeit
erfuhr ich, die Frau des Hauses gebar
doch noch zwei Kinder, der Tenor hatte
wieder ein Engagement an einer Oper und
ebenfalls Nachwuchs bekommen.
So wie bei den oben beschriebenen Fällen
ereigneten sich bei von mir
durchgeführten Harmonisierungen noch
mehrere unbeabsichtigte
Kollateralschäden. Damit habe ich nicht
nur mit meinen eigenen Kindern, sondern
auch noch indirekt mit meinen
Harmonisierungen dazu beigetragen, den
Rückgang der deutschen Bevölkerung zu
bremsen, und neben dem unverhofften
Kinderglück der Eltern und der
Verbesserung ihres Wohlbefindens auch
noch zur Erhaltung unserer Renten
beigetragen.
Einschränkend muss ich jedoch
hinzufügen, dass meine Harmonisierungs-
Tätigkeiten nicht in jedem Fall zu solch
freudigen Ereignissen geführt haben,
aber zumindest immer die Atmosphäre der
Wohnbereiche verbessert hat.
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