Johannes Heesters:
Ein Geheimnis seiner
langen Jugendlichkeit und seines langen
Lebens - er wurde schließlich 108 Jahre
alt - möchte ich Ihnen hiermit
mitteilen.
Ende der 70 er Jahre
hatte ich wieder einmal im englischen
Garten Yoga- Übungen gemacht und war
anschließend auf die Leopoldstraße
gegangen und mich in ein
Straßenlokal gesetzt. Das Paar am Tisch
neben mir habe ich nicht weiter
beachtet. Die Bedienung, die ich als
Stammgast gut kannte, fragte ich: "Habt
ihr heute euren vorzüglichen
Zwetschgenkuchen?". Sie sagte "Ja". Da
fragte mich eine sonore Stimme vom
Nachbartisch, die mir irgendwoher
bekannt vorkam, "Ist der
empfehlenswert?". Ich sagte "Ja". " Dann
nehmen wir ihn auch". Dann sah mich der
Mann eine Weile an und fragte mich:"
Haben Sie nicht vorhin im englischen
Garten Yoga gemacht?". Ich lachte und
sagte "Ja", und dann erkannte ich ihn
erst, es war Johannes Heesters. Darauf
erzählte er mir, dass er vor jeder
Vorstellung und vor allem in jeder Pause
Yoga-Übungen mache und dass er sich ein
schräges Brett habe anfertigen lassen,
und sich im Schulterstand oder
Yoga-Kopfstand mit den Beinen gegen das
Brett gelehnt in einen meditativen
Zustand versetzt. In diesem meditativen
Zwischenzustand in absoluter
Gedankenstille verharre er in seinen
Pausen und beende dies mit einer
Atemübung, welche ihn in einen Zustand
gesteigerter Heiterkeit versetze, was
ihm ermögliche, völlig ohne Lampenfieber
und heiterer Lockerheit jedes mal die
Bühne zu betreten.
Das Men's Health
Magazin vom Dezember 2011 berichtet von
einer wissenschaftlichen Untersuchung,
die herausfand, dass bei jahrelang
Meditierenden die Telomere länger sind
als bei vergleichbaren
Nicht-Meditierenden. Je länger die
Telomere (Teile unserer DNS) sind, desto
jugendlicher sind wir Menschen, und je
kürzer desto älter wirken wir und desto
früher sterben wir. Das heißt aber auch,
dass Menschen, die nicht nur in der
vierten Dimension (in Raum und Zeit)
sondern auch, wenn auch in kurzen
Abschnitten ihres Lebens in der 5.
Dimension, der mystischen Dimension, in
der Zeit keine Bedeutung hat, sich
aufhalten, länger jugendlich bleiben.
In meiner
Gymnasialzeit versuchte ich meinen
Lehrern und Mitschülern klar zu machen,
dass wir in der 4. Dimension leben, was
mir leider nicht gelang. Deren geistige
Beschränkung hielt sie in der
Vorstellung fest, nur in drei
Dimensionen zu leben, dabei erlebten sie
mit jedem Atemzug die 4. Dimension, die
Zeit. Noch ein Wort zur 5. Dimension: es
könnte einer meinen, er versetze sich
dauerhaft in diese Dimension, aber das
verhält sich wie mit so vielen Dingen,
das zu viel ist unbekömmlich. Denn wer
sich zu viel in die "Anderwelt"
versetzt, läuft Gefahr, sich zu weit von
der Realität zu entfernen. Auch hier
gilt das rechte Maß zu finden.
Das alles kam mir
morgens um 6 Uhr am 1. Januar 2012 in
den Sinn. Die Geschichte mit Johannes
Heesters hatte ich bis dahin völlig
vergessen.